Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

4.18 Wilhelmshall-Oelsburg

4.18.1 Schacht "Wilhelmshall-Oelsburg"

 

31241

Ilsede

OT Ölsburg

Am Kalischacht 10

 

RW 35 81 981

HW 57 91 979

 

52°15´18,79´´N

10°11´58,07´´O

 

 

 

Gewerkschaft Wilhelmshall – Oelsburg zu Oelsburg bei Gross-Ilsede

 

Gründung: Die Gewerkschaft Wilhelmshall in Oelsburg ist eine, bereits im Jahre 1874 auf Grund der Verleihung des braunschweigischen Steinsalzfeldes gleichen Namens bei Oelsburg mit 1 841 780 qm Inhalt begründete Gewerkschaft. Nachdem das Bergwerkseigentum im den Jahren 1880 bis 1887 vorübergehend auf eine Actiengesellschaft „Saline Oelsburg" übergegangen war, ist in dem letztgenannten Jahre wieder die Gewerkschaftsform für das Feld gebildet. Die Statuten sind von der Bergbehörde genehmigt, das Grubenfeld selbst steht im Grundbuche auf dem Namen der Gewerkschaft.

 

Gegenstand des Unternehmens: Ausbeutung des am 9. Dezember 1874 verliehenen Salzgewerks Wilhelmshall, Erwerb und Ausbeutung anderer Bergwerke, Erwerb und Betrieb von Anlagen zur weiteren Verarbeitung der gewonnenen Produkte.

 

Gerechtsame: Ursprünglich ca. 27 000 Morgen in den Gemeinden Oelsburg, Gross- und Klein-llsede, Gadenstedt, Oberg, Schmedenstedt, Dunkelbeck, Woltorf, Berkum, Mölme, Oedelum und Adenstedt, benachbart mit den Feldern der an die Hannoverschen Kaliwerke, Aktiengesellschaft, übergangenen Felder der Kalibohr-Gesellschaft Oelerse und denen der nicht fündig gewordenen Kalibohrgesellschaft Oedelum, ferner mit Ilseder Hütte und Eisenstein Gr. Bülten. Vom 1. Januar 1910 ab umfaßte die Gerechtsame infolge Kündigung von Seiten der Gesellschaft nur noch ca. 10 000 Morgen in den Gemeinden Oelsburg, Gross und Klein-Ilsede, Gadensledt, Die mit den Gemeinden Oberg, Adenstedt, Woltorf, Dungelbeck, Mölme, Oedelum, Handorf, Berkum und Schmedenstedt, abgeschlossenen Kaligewinnungsverträge wurden im Jahre 1920 fallen gelassen, da in deren Gemarkungen salzhöffiges Gebirge in erreichbarer Teufe nicht ansteht. Da diese Abbauverträge auf dem Konto Gerechtsame bewertet standen, mußte dieses Konto mit 744 430 M. entlastet werden.

 

Schachtbau: Mit dem Abteufen des Schachtes wurde am 1. Juni 1900 in der Nähe des Dorfes Oelsburg begonnen. Am 22. August 1901 erfolgten Wassereinbrüche, die sich in der Folge mehrfach wiederholt haben, sodass die frühere Verwaltung sich nach Aufwendung vieler Mühen und Kosten im October 1906 entschloss, den Schacht aufzugeben, weil die Kosten für die Sümpfung des vorhandenen Schachtes den Kosten eines neuen Schachtes von gleicher Teufe gleichkommen, aber die Arbeiten viel längere Zeit erfordern würden. Nachdem das Unternehmen im Jahre 1910 in anderen Besitz übergegangen, sind jedoch die Sümpfarbeiten aufgenommen und war der Schacht am 15. Oktober 1910 bis zu einer bei 156 m geschaffenen künstlichen Zementsohle trocken und betriebsfähig. 1912 gelang es, den Schacht völlig abzudichten. Von 46 bis zu 208 m Teufe steht der Schacht in Tübbings und vonda ab in Mauerung. Die erste Sohle wurde bei 500 m angesetzt. Die von hier aufgefahrenen Strecken ergaben Hartsalzlager von verschiedenen Mächtigkeiten mit normalen Kaligehalten. Bei 569 m wurde ein hochprozentiges Sylvinitlager angetroffen und weiter nach der Tiefe verfolgt. Bei 750 m Teufe wurde eine weitere Sohle angeselzt, welche das Sylvinitlager ebenfalls mit der Strecke antraf.

 

Tagesanlagen: Die Tagesanlagen sind vollständig fertiggestellt. Förderungen und Versand: Im Jahre 1918 wurden 500 000 dz Steinsalz gewonnen und 426 679 dz zum Versand gebracht. Im Jahre 1919 wurden gefördert und versandt: 294 437 dz Steinsalz und 119 dz 20 er Düngesalz. Im Jahre 1920 wurden 2893,5 dz Düngesalze und 654 204,6 dz Steinsalz versandt. (Quelle:7*)

Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
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© Lars Baumgarten