Die Kali- und Steinsalzschächte Deutschlands
Die Kali- und Steinsalzschächte             Deutschlands

 

6.26 Neustaßfurt I-III

 

 

6.26.1 Schacht "Neustaßfurt I" (Agathe)

 

 

39418

Staßfurt

Neustaßfurt 4B

 

RW 44 69 865

HW 57 49 622

 

51°52´47,47´´N

11°33´39,05´´O

 

 

Die Teufarbeiten für diesen Schacht begannen1873. Die ersten Zuflüsse traten 1902 durch den Sicherheitspfeiler zur ersaufenden Grube v.d.Heydt/v.Manteuffel/v. Achenbach in die Grube Neustaßfurt ein. Aufgrund der übertretenden Lösungen mußte 1912 die Grube Neustaßfurt aufgegeben werden.

 

 

6.26.2 Schacht "Hammacher (Neustaßfurt II)

 

39418

Staßfurt

Neustaßfurt 6B

 

RW 44 69 812

HW 57 49 787

 

51°52´52,82´´N

11°33´36,21´´O

 

Neustaßfurt: Schacht Hammacher (Neustaßfurt II) der Gewerkschaft Neustaßfurt (im Vordergrund).

Die Teufarbeiten begannen 1881.

1912 ist der Schacht abgesoffen.

Im Hintergrund ist das ehemalige Casino zu sehen.

 

 

6.26.3 Schacht "Neustaßfurt III

 

Im Feld südl. von Lust.

Nicht mehr sichtbar/auffindbar

 

RW 44 68 790

HW 57 51 245

 

51°53´39,75´´N

11°32´42,27´´O

Koordinaten konnten vor Ort nicht überprüft werden.

Gewerkschaften des SalzbergwerksNeu-Stassfurt I

und des

Salzbergwerks Neu-Stassfurt II

in Löderburg, Kreis Calbe a. S.

 

Gründung:Am 17. und 18. November 1871 als „Gewerkschaft Agathe“, 1876 konsolidiert unter dem Namen „Konsolidiertes Salzbergwerk Neu-Staßfurt". Durch die Gewerkenversammlung vom 31. Mai 1895 wurde entgegen dem Antrage, die Gewerkschaft in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln, beschlossen, die Gewerkschaftsform beizubehalten.

Gerechtsame: 1. Durch Mutung verliehen: Das konsolidierte Grubenfeld „Neu-Staßfurt" von 9 310 599 qm Größe. 2. Durch Kauf und Tausch vom königl. preuß. Bergfiskus erworben: Das Grubenfeld „Rudolf" von 8 252 949 qm Größe. Diese Grubenfelder markscheiden miteinander und bilden ein zusammenhängendes Feld längs des Staßfurt-Egelner Rogonsteinsattels. Das Grubenfeld Neu-Staßfurt erstreckt sich auf dem Westflügel in den Gemeinden Löderburg, Athensleben und Unseburg, das Feld „Rudolf" auf dem Ostflügel in den Gemeinden Athensleben und Unseburg. Ferner verlieh im Oktober 1905 das Oberbergamt Halle a. S. der Gewerkschaft 5 Grubenfelder in Gesamtgröße von 10 942 899 qm in der Flur des Dorfes Preußisch-Börnecke, Kreis Quedlinburg, Reg.-Bez. Magdeburg, unter dem Namen Neubau I-V. Aus diesen Grubenfeldern wurde zunächst die Gewerkschaft Preußisch-Börnecke und im Januar 1914 die Gewerkschaft Salzbergwerk Neu-Staßfurt II gebildet.

Alte Schachtanlage:Die alte Schachtanlage in der Gemeinde Löderburg mit den Schächten Agathe und Hammacher wurde Anfang 1912 durch die aus dem fiskalischen Achenbachschachte hervordringenden Laugen überflutet und außer Betrieb gesetzt.

Neue Schachtanlagen: Seit Ende 1905 ist bei Rothenförde eine Reserve- Schachtanlage (Schacht IV) in Betrieb, welche nach dem Erliegen des alten Werkes zunächst die ganze Förderung zu bestreiten hatte. Vor dem Verlassen der alten Anlage sind große Bestände von Hartsalz, etwa 3 225 000 dz, gefördert und auf Vorrat gelegt worden. Nach Erwerbung des Feldes Rudolf wurde in der Gemeinde Athensleben sofort mit der neuen Schachtanlage VI in diesem Felde begonnen. Gleichzeitig wurde auf dem Westflügel der Schacht V mittels des Gefrierverfahrens gebaut, welcher den zweiten fahrbaren Ausgang für Schacht IV bildet. Hierauf wurde Schacht VII im Felde Rudolf in der Gemeinde Unseburg begonnen, welcher mit Schacht VI durchschlägig ist. Die Schächte VI und VII besitzen eine gemeinsame elektrische Zentrale und elektrische Förderung, während Schacht V mit einer Dampffördermaschine ausgerüstet ist. Die Fertigstellung sämtlicher Schächte ging rasch vonstatten, so daß die vorläufige Beteiligungsziffer erteilt wurde für Schacht VI zum 1. November 1912, für Schacht V zum 1. November 1913, für Schacht VII zum 1. Januar 1914. Auf sämtlichen Schächten wird Carnallit gefördert.

Weitere Betriebsanlagen: In Neu-Staßfurt je eine Fabrik für Chlorkalium, für Sulfat, für Brom und Bromsalze und für Pottasche; ferner ein elektrolytisches Werk in Zscherndorf bei Bitterfeld, welches für gemeinschaftliche Rechnung der Gewerkschaft Salzbergwerk Neu-Staßfurt und des Oesterreichischen Vereins für chemische und metallurgische Produktion in Wien betrieben wird. Von letztgenanntem Verein hat die Gewerkschaft das im der Aussiger Fabrik des Vereins ausgearbeitete Verfahren zur Erzeugung von Aetzkali und Chlorerzeugnissen auf elelctrolytischem Wege zur Nutzbarmachung im Deutschen Reiche erworben.

Absatz:

 

1905

254 623 dz K2O

1911

191 719 dz K2O

1906

237 638 dz K2O

1912

164 765 dz K2O

1907

224 258 dz K2O

1913

126 221 dz K2O

1908

198 412 dz K2O

1914

96 217 dz K2O

1909

195 161 dz K2O

1915

73 520 dz K2O

1910

177 252 dz K2O

1916

89 962 dz K2O

 

Sonstiger Besitz: Die Gewerkschaft besitzt etwa 150 ha

Kohlenland in der Bitterfelder Gegend und 1932 Aktien der Kaliwerke

Salzdetfurth Aktien-Gesellschaft.

 

Salzbergwerk Neu-Staßfurt II .

Die Gewerkschaft Salzbergwerk Neu-Staßfurt II besitzt die oben erwähnten Grubenfelder in Preußisch-Börnecke und 8250 Aktien von den 10,5 Mill. M. der Kaliwerke Friedrichshall A.-G. bei Sehnde in der Provinz Hannover im Nennwert von je 1000 M. Durch den zwischen den beiden Gewerkschaften Salzbergwerk Neu-Staßfurt und Salzbergwerk Neu-Staßfurt II am 19. Januar 1914 abgeschlossenen Gesellschaftsvertrag erhält die Gewerkschaft Salzbergwerk Neu-Staßfurt für die Dauer der Gesellschaft die Verwaltung des gesamten Vermögens von Neu-Staßfurt und Neu-Staßfurt II. Während der Gesellschaftsdauer haben die Gewerken beider Gewerkschaften nach Verhältnis ihres Kuxenbesitzes an den zur Verteilung gelangenden Erträgnissm aus den Vermögenswerten beider Gewerkschaften gleichen Anteil. (Quelle: 7*)

Aufsatz über die Wassereinbrüche in den Grubenbauen des Herzoglich Anhaltischen Salzwerkes, der Königlichen Berginspektion Staßfurt und der Gewerkschaft Neu-Staßfurt in den Jahren 1879 - 1912
Wassereinbrüche in den Staßfurter Schäch[...]
Microsoft Word-Dokument [5.8 MB]
Reinhard Besserer stand bis 1908 als Generaldirektor an der Spitze der Gewerkschaft "Neustaßfurt".
Kommerzienrat Besserer.doc
Microsoft Word-Dokument [2.1 MB]
Asse II
Steinsalzkristalle auf Grubenbahnschwelle
Schachtausmauerung (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Esserschacht
Kalisalz Soligorsk
Alte Lohntüte
Schachtröhre mit Tübbingausbau (Modell Deutsches Bergbaumuseum Bochum)
Fördergerüst Schacht Theodore (Elsaß)
Gewerkschaft Beienrode
Anzeige von 1902
Druckversion | Sitemap
© Lars Baumgarten